Hannovers Renars Uscins (r.) und Flensburgs Johannes Golla © IMAGO / eu-images

DHB-Pokal: Flensburg schlägt die "Recken", THW Kiel besiegt Magdeburg

Stand: 13.11.2024 21:47 Uhr

Die SG Flensburg-Handewitt hat sich am Mittwoch im Achtelfinale des DHB-Pokals bei der TSV Hannover-Burgdorf klar mit 33:26 (14:13) durchgesetzt. Der THW Kiel warf wenig später den SC Magdeburg nach einer engen Partie mit 29:28 (14:14) raus.

von Tobias Knaack

Die Mannschaft von Trainer Filip Jicha besiegte den Meister und Pokalsieger damit zum zweiten Mal in dieser Spielzeit. Im September hatten die "Zebras" beim SCM mit 29:24 gewonnen. In einer hitzigen Partie avancierte Torhüter Andreas Wolff mit mehreren teils spektakulären Paraden in der zweiten Hälfte zum Helden. Mit dem Erfolg rehabilitierte sich der THW auch ein Stück weit für die herbe Pleite bei den Füchsen Berlin zuletzt in der Liga und tankte vor dem Derby gegen die SG am Sonntag (14 Uhr, live im NDR Fernsehen) Selbstvertrauen.

Møller zieht Hannover-Burgdorf den Zahn

Das gelang in Hannover aber auch den Flensburgern, denen eine Revanche für die bittere Niederlage in der Bundesliga im Oktober an selber Stelle glückte. Rund drei Wochen nach dem Duell, das die Niedersachsen hauchzart (31:30) für sich entschieden hatten, bot die Mannschaft von Trainer Nicolej Krickau an dessen 38. Geburtstag insbesondere in der Defensive eine starke Leistung.

Torhüter Kevin Møller war der beste Mann auf Seiten der Gäste und entnervte die "Recken" mit insgesamt 18 Paraden. Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte, dominierten die Flensburger den zweiten Durchgang nahezu nach Belieben.

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Offensiver Start und starke Torhüter in Hannover

Krickau ließ sein Team in Hannover zu Beginn gleich mal mit sieben Spielern im Angriff auflaufen. Die Gastgeber ließen sich davon aber nicht übertölpeln, fingen den Ball ab und erzielten durch Nationalspieler Renars Uscins den ersten Treffer (2.). Der Auftakt zu einer hochklassigen Anfangsphase, in der beide Teams mit viel Tempo und Spielwitz agierten. 14 Treffer fielen alleine in den ersten zehn Minuten - 7:7.

In der Folge verflachte die Partie allerdings. Die Gäste fanden in dieser Phase in der Offensive immer weniger Lösungen gegen die Deckung der "Recken", schwächten sich zudem durch Zeitstrafen und blieben acht Minuten lang ohne Treffer. Kreisläufer Justus Fischer erzielte die erste Zwei-Tore-Führung der Partie für die TSV (9:7, 14.). Einzig SG-Torhüter Møller war es zu verdanken, dass Hannover sich trotz bester Chancen nicht absetzen konnte.

Nach 20 Minuten (10:8) kamen sowohl Møller als auch sein Pendant Simon Gade auf sensationelle 47 Prozent gehaltene Bälle. "Recken"-Coach Christian Prokop rief in einer Auszeit gar die "Torhüter-Challenge" aus. Besser in der Partie waren in den letzten zehn Minuten des ersten Durchgangs aber wieder die Gäste, die mit einer knappen 14:13-Führung in die Pause gingen.

SG-Defensive gewinnt das Spiel

Durchgang zwei startete mit einem "Urschrei" Møllers, als er einen Siebenmeter von Marcus Steinhauser parierte (32.). Trotz Emil Jakobsens Tor zum 15:13 (33.) aus Flensburger Sicht dominierten beide Defensiven nach der Pause zunächst. Fischer erzielte halbzeit-übergreifend erst nach mehr als zehn Minuten wieder einen Treffer für Hannover (37.). Die Partie nahm im Anschluss aber endlich auch offensiv wieder Fahrt auf, Jakobsen erzielte die erste Drei-Tore-Führung für die Gäste (21:18, 44.), Niclas Kirkeløkke stellte auf 23:19 (45.).

Die "Recken" probierten alles, kamen gegen die schnelle Abwehr der SG - und insbesondere gegen Møller - in der Folge aber in keinen Rhythmus mehr. Und in der Offensive wurden die Gäste immer selbstbewusster und zogen davon. Immerhin aus TSV-Sicht: Der Treffer des Tages ging auf ihr Konto. Vilhelm Poulsen knallte den Ball aus dem Stand per Schlagwurf in den Winkel (24:32, 57.). Da hatte auch Møller keine Chance, der wenig später aber mit seinen Teamkollegen und den mitgereisten Fans feiern konnte.

Enge Partie zwischen Kiel und Magdeburg

In Kiel entwickelte sich vom Start weg eine ausgeglichene und in Phasen auch hochklassige Partie - mit zunächst leichten Vorteilen für die "Zebras". Petter Øverby erzielte die erste Zwei-Tore-Führung (4:2, 10.). Der Meister aber ließ sich nicht beeindrucken - und schon gar nicht abschütteln. Michael Damgaard glich zum 8:8 aus (18.).

In der Folge drohte dem THW das Spiel aus der Hand zu gleiten. Magnus Saugstrup stellte auf 13:10 für den SCM (24.). Doch die Kieler fingen sich und gingen ihrerseits mit einem 4:0-Lauf wieder in Führung. Eric Johansson brachte die ohnehin stimmungsvolle Halle mit seinem Treffer zum 14:13 erstmals zum Kochen. Mit 14:14 ging es in die Kabinen.

Wolff mit der entscheidenden Parade

Der Start in die zweite Hälfte gehörte den Gästen. Rechtsaußen Isak Persson brachte die Magdeburger wieder mit zwei Toren in Führung. Doch der THW blieb dran, auch weil die Kieler Torhüter Andreas Wolff und Tomas Mrkva nun immer stärker aufkamen. Da das auf der anderen Seite aber auch für SCM-Keeper Sergey Hernandez galt, blieb der Meister in Führung. Bezeichnend eine Sequenz aus der 41. Minute: Da nahm Mrkva Manuel Zehnder einen Siebenmeter weg, im Gegenzug aber parierte Hernandez einen Wurf nach einem Kieler Sieben-gegen-Sechs-Angriff und traf zum 20:18 ins verwaiste Tor der "Zebras".

Die Magdeburger Zwei-Tore-Führung hatte bis zur 50. Minute Bestand (24:22), dann holten sich die Gastgeber mit einem 3:0-Lauf binnen drei Minuten ihre erste Führung des zweiten Durchgangs. Bence Imre traf zum 25:24. Der Ausgang der Partie war völlig offen, doch als Wolff gegen Omar Ingi Magnusson beim Stand von 27:26 parierte (57.) und Hendrik Pekeler wenig später sogar auf Plus zwei stellte (58.), setzten sich die Kieler entscheidend ab und die Feierlichkeiten in der Arena nahmen ihren Lauf. Mit einem "Oh, wie ist das schön" bejubelten die Fans ihr Team - und stimmten sich schon mal auf das Derby am Sonntag ein.

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Dieses Thema im Programm:

Sport aktuell | 13.11.2024 | 23:25 Uhr

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